Im „Wasserparlament“ werden demokratische Mehrheitsentscheidungen gefällt

Transparent und nachvollziehbar

Haben Sie schon einmal von einem „Wasserparlament“ gehört? Falls Sie diese Frage verneinen müssen, war Ihr Impuls, unsere Internetseite zu besuchen, goldrichtig. Als Wasserparlament bezeichnet man – freilich augenzwinkernd! – die Verbandsversammlungen von kommunalen Wasser- und/oder Abwasserzweckverbänden. Denn in diesen Gremien geht es einerseits um das Lebensmittel Nummer 1, also Ihr Trink-WASSER. Andererseits haben sie ihren Ursprung in der Bildung von „Parlamenten“ beziehungs­weise Volksvertretungen wie Stadtverordneten- oder Gemeindeversammlungen. Das bedeutet, wer im Ergebnis einer kommunalen Wahl in einem Rathaus das sprichwörtliche Zepter in der Hand hält, ist ebenso Vertreter der Stadt oder Gemeinde in der Verbandsversammlung – dem eingangs erwähnten Wasserparlament. Hier, im einwohnerstärksten Zweckverband Brandenburgs, fallen insofern demokratisch legitimierte Mehrheitsentscheidungen.

Handgezeichnete Ingenieursplanung für das Kreiswasserwerk Niederbarnim (heute: Erkner)

In Erkner ging es los

Die Versorgung der bald 170.000 Menschen zwischen Altlandsberg im Norden und Grünheide (Mark) im Süden, zwischen Garzau-Garzin im Osten und Hoppegarten im Westen des WSE-Verbandsgebietes mit frischem Trinkwasser war seit jeher eine zentrale Aufgabe der Kommunen. Und dafür wurde am Anfang hart gestritten! Zu Beginn des 20. Jahrhunderts mussten Gemeinden und Behörden lange Zeit miteinander ringen, damit das kostbare Nass jedermann frei Haus geliefert werden konnte. Mit der Inbetriebnahme des Kreiswasserwerks Erkner nahm die zentrale Wasserversorgung im Jahr 1914 richtig Fahrt auf. Das Versorgungsnetz wuchs von Jahr zu Jahr. Mittlerweile fließt seit mehr als 100 Jahren das Lebenselixier aus heimischen Wasserhähnen. Lang, lang ist‘s her!

Die Unterschriften der zwölf Gründungsmitglieder und anderer Verantwortungsträger

Mehr Komfort für die Region

Seit dem 23. Oktober 1991 sorgt der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) in unserer Region dafür, dass es läuft! Bester Beleg für die erfolg­reiche Arbeit des Unternehmens sind die beeindruckenden Anschlussgrade. Mit ihnen wird ausgewiesen, wie viele Wohnungen, Häuser und Betriebe an die zentrale Versorgung bzw. Entsorgung angeschlossen sind. Zu Beginn zählte nur gut ein Drittel der gesamten Bevölkerung im Verbandsgebiet zu den Glücklichen, deren Schmutzwasser einen direkten und komfortablen Weg zur Kläranlage nahm. Der Großteil der Entsorgung erfolgte über Sammelgruben, die regelmäßig abgefahren werden mussten. Dank der enormen Kraftanstrengungen des Verbandes, ist das heute genau andersherum. Bei einem Anschlussgrad von über 95% müssen sich die meisten Kunden des WSE über den Verbleib des anfallenden Schmutzwassers keinerlei ­Gedanken machen.

Wir feiern 30. Jubiläum




Apropos 1991. Diese Rechenaufgabe ist schnell erledigt: Im kommenden Herbst kann der WSE auf eine inzwischen 30-jährige Geschichte zurückblicken. Seit der Gründung des Wasserverbandes Strausberg-Erkner prägten viele engagierte Menschen, darunter zahlreiche ehrenamtliche Volksvertreter, die Arbeit der Verbandsversammlung – zum Wohle unserer weiter wachsenden Region und ihrer Menschen. Die Vorteile des ruhigeren Lebens im Grünen vor den Toren der tösenden Hauptstadt sprechen für sich. Dazu gehört natürlich auch die zuverlässige Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung „rund um die Uhr“. Dies gilt mittlerweile als Selbstverständlichkeit in jeder Stadt und überall auf dem Land. Und das ist auch gut so! Ist es doch Ausweis der erfolgreichen Arbeit des WSE und des Teams aus über 100 Fachleuten. Mit konsequenten Investitionen zur Umsetzung des „Zielnetz 2045“ und des Generalentwässerungsplanes (GEP), sorgt der Verband dafür, dass sich daran auch in Zukunft nichts ändert.

Das Verbandsgebiet: Der Stimmanteil richtet sich nach der Einwohnerzahl

Miteinander zum Wohle aller!

Übertragen haben dem WSE die Aufgaben der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung übrigens die drei Städte Altlandsberg, Erkner und Strausberg sowie die 13 Gemeinden Fredersdorf-Vogelsdorf, Garzau-Garzin, Gosen-Neu Zittau, Grünheide (Mark), Hoppegarten, Klosterdorf (OT von Oberbarnim), Mehrow (OT von Ahrensfelde), Neuenhagen, Petershagen/Eggersdorf, Rehfelde, Rüdersdorf, Schöneiche und Woltersdorf. 

Diese 16 Kommunen bilden die gemeinsame Verbandsversammlung, in der sie über Stimmenanteile gemäß ihrer Einwohnerzahl verfügen. Mehrmals im Jahr kommt das Wasserparlament zu öffentlichen Sitzungen zusammen, die jedes Mal auch Zeit für Bürgerfragen beinhalten. Die Termine werden unter anderem hier auf unserer Internetseite rechtzeitig bekannt gegeben.